Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn
Naturwissenschaftlich-Technologisch und Sprachlich
Sportplatzstraße 2, 90579 Langenzenn
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Australian International Space School

Australien 2014Weltraumwissen in Australien und Neuseeland erweitert

Langenzenner Gymnasiasten bei der Australian International Space School – Viel Beifall an der Napier Boys' High School in Neuseeland

Ende Juli 2014 fand wieder die Australian International Space School (AISS) statt, dieses Mal in der Millionenstadt Melbourne. Ziel der Veranstaltung ist es, Jugendliche verschiedener Nationen zur intensiven Beschäftigung mit Themen der Weltraumforschung, der Raumfahrt und der Astronomie in Kontakt zu bringen. Speziell in den Workshops wird besonderer Wert gelegt auf die Arbeit an gemeinsamen Fragestellungen und Projekten, die die Kooperations- und Teamfähigkeit stärken. Außerdem erhalten die Teilnehmer an dieser Veranstaltung viele Informationen über Australiens Beitrag an der Erkundung des Weltalls. Acht Schülerinnen und Schüler bzw. Alumni des Pluskurses „Satellitengeographie" am Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn traten mit ihrem Lehrer StD Volker Huntemann die lange Reise nach Down Under an.

'Der erste Aufenthalt auf dem australischen Kontinent erfolgte in Perth, der einzigen Millionenstadt an der Westküste des Landes. Unmittelbar nach der Ankunft fand eine über 2 1/2stündige Fahrt zu einem im Outback gelegenen Observatorium statt, wo der australische Kollege Lance Taylor die Gruppe in die Sternbeobachtung und die Grundlagen der Weltraum-Fotografie einwies. Alle Teilnehmer sprechen noch heute mit Begeisterung von den atemberaubenden Eindrücken dieser beiden Nächte, in denen sie u.a. auch Sternhaufen genauestens beobachten konnten, die mehrere Millionen Lichtjahre entfernt sind.

Gleich nach der Landung in Melbourne wurde die Gruppe durch den Direktor der AISS, Greg Talbot, begrüßt. Den Teilnehmern wurde sofort klar, dass sie in den nächsten Tagen ein abwechslungsreiches und mit zahlreichen Höhepunkten versehenes Programm erwarten würde. Beim abendlichen Besuch des Melbourne Observatory lag der Schwerpunkt der Erläuterungen auf den Planeten Saturn und Mars. Außerdem wurde erläutert, wie die australischen Ureinwohner, die Aborigines, den Sternenhimmel zur Orientierung und zur Durchführung von Zeremonien benutzten.

In den nächsten Tagen standen zahlreiche Höhepunkte auf dem Programm, so z.B. eine ausführliche Erkundung im Melbourne Museum mit den Schwerpunkten Entwicklung des Lebens und plattentektonisch-geologische Entwicklung Australiens. Beim Aufenthalt in den Scienceworks lag der Schwerpunkt der besuchten Vorträge auf den Vorführungen der Bubble Show und der Lightning Show. In der Planetariumsshow wurden die Besonderheiten des Sternenhimmels der südlichen Hemisphäre und die Thematik der Schwarzen Löcher intensiv diskutiert. Weitere Themenschwerpunkte waren u.a. die geschichtliche Entwicklung der australischen Weltraumforschung, eine Übersicht über die Institute und Zentren der derzeitigen Forschungsschwerpunkte sowie Informationen über die Space Camp Aktivitäten.

Natürlich wurde der Aufenthalt auch zur Erweiterung der landeskundlichen Kenntnisse genutzt. Eine Fahrt auf der Great Ocean Road mit den 12 Aposteln (dabei handelt es sich mittlerweile nur noch um 8 so bezeichnete Felsformationen im Meer) stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch bei der nördlichsten Pinguin-Kolonie auf Philip Island, wo die Tiere bei ihrer abendlichen Rückkehr zu ihren Wohnhöhlen beobachtet werden konnten. Während der Dauer der Space School gab es auch immer wieder neue Impressionen von der Stadt Melbourne selbst. Die Gruppe erlebte sie als ein äußerst modernes und pulsierendes Zentrum der australischen Wirtschaft. Besonders beeindruckend war auch die immer noch andauernde Umwandlung der maroden Docklands der Stadt in moderne Stadtviertel mit einem hohen Wohn- und Freizeitwert.

Von der Metropolregion Melbourne ging es weiter zu den Vulkaninseln Neuseelands. Die Gruppe landete auf der südlichen Hauptinsel in Christchurch. Beim Besuch im Stadtzentrum war man überrascht, dass die Zerstörungen des Erdbebens im Jahr 2011 immer noch mehr als deutlich zu sehen sind. Von einer Funktion des Central Business District kann überhaupt keine Rede sein: Straßenzüge sind weiterhin gesperrt, schwer beschädigte Gebäude sind noch nicht abgerissen, andere Gebäude befinden sich im teilweisen Wiederaufbau. Eine Lösung zum teilweisen Erhalt des Geschäftslebens hat man darin gefunden, dass auf einem größeren freien Platz in der Nähe des ehemaligen Zentrums Schiffscontainer gestapelt worden sind, die nun für Banken, Restaurants und Geschäften als Notunterkunft dienen. Diese Notlösung wird „reStart Christchurch" genannt ebenso wie die großzügig geplante Neustrukturierung des CBD, die sich die Gruppe in einer Ausstellung vor Ort erläutern ließ.

In intensiver Erinnerung geblieben ist auch die äußerst spannende Erkundung des Antarctic Center in Christchurch. Ein Aufenthalt in der Kältekammer mit natürlichen Bedingungen, wie sie in der Antarktis herrschen, gehörte dazu wie auch eine Fahrt im Hägglund in einer nachempfundenen antarktischen Landschaft auf dem Außengelände, die Fütterung der Pinguine und ein Besuch im 4-D-Kino. Bei der Weiterfahrt wurden verschiedene Robbenkolonien beobachtet, eine Robben-Kinder-Stube an einem Wasserfall besucht und eine längere Wanderung auf dem Queen-Charlotte-Track mit Blick auf den Marlborough Sound unternommen. Die Fährüberfahrt zur Hauptstadt Wellington auf der Nordinsel erfolgte dann bei durchaus windig markantem Wetter mit entsprechendem Seegang.

Nach einer Besichtigungs- und Erläuterungstour durch das neuseeländische Parlamentsgebäude, bei der auch die Erdbebensicherung des Gebäudes erläutert wurde, beschäftigte sich die Gruppe im Nationalmuseum Te Papa schwerpunktmäßig mit den kulturellen Einflüssen der Maoris und den zahlreichen interaktiven Darstellungen zum Thema Plattentektonik und Vulkanismus. Bei der Weiterfahrt Richtung Napier fuhr die Gruppe dann kilometerlang auf der Verwerfungslinie zwischen der australischen und der pazifischen Platte. Sie ist gekennzeichnet durch den schnurgeraden Verlauf eines Flusstals, das stark mit Schottern angereichert ist. Eine Zwischenstation wurde beim Pukaha Mt. Bruce Wildlife Center eingelegt. Dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht, auf dem großen Gelände seltene neuseeländische Vogelarten in ihrer gewohnten Lebensumgebung zu erhalten. Neben verschiedenen Arten des Kiwis ist man besonders stolz darauf, Heimat des einzigen weißen Kiwis zu sein.

Nach ihrer Ankunft in Napier, wurde die Gruppe zunächst durch den dortigen Kollegen Gary Sparks über das große Hawke's-Bay-Erdbeben von 1931 informiert. Von einem Aussichtspunkt konnten sehr gut die damaligen dramatischen Veränderungen des Küstenverlaufs nachvollzogen werden. Der Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt erfolgte gänzlich im Art Deco Stil, was seitdem eine echte touristische Attraktion darstellt, wovon man sich bei einem frühabendlichen Bummel überzeugen konnte. Ein echter Tour-Höhepunkt fand dann am Abend im Hawke's Bay Holt Planetarium statt, wo Gary Sparks, ein in ganz Neuseeland bekannter Astronom, fundierte Erläuterungen des Sternenhimmels über Neuseeland gab. In seinen Ausführungen bezog er auch die Sternbildinterpretation durch die Maoris mit ein.

An gleicher Stelle begrüßte dann am nächsten Morgen der Schulleiter der Napier Boys' High School, Ross Brown, die deutsche Gruppe. Er brachte seine Freude über den Kontakt zum Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Langenzenn zum Ausdruck und wünschte sich auch für die Zukunft entsprechende Kontakte. Im Anschluss daran bot sich für die Satgruppe die Möglichkeit, vor einer großen Anzahl von neuseeländischen Schülern zunächst über die Konzeption des Satkurses und später über ausgewählte Projekte der Gruppe zu berichten. Für die deutschen Schülerinnen und Schüler eine echte Herausforderung, die sie jedoch großartig meisterten. Die neuseeländischen Schüler bedankten sich am Ende der Ausführungen mit einem spontanen Haka (Kriegstanz der Maoris).

Auf ihrer Weiterfahrt Richtung Norden kam die Gruppe dann zunächst an den Lake Taupo, der einen Durchmesser von ca. 25 km besitzt und an dessen Rändern sich eine Vielzahl kleinerer Vulkane befinden. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Supervulkan über einem Hot Spot, dessen Vulkankegel zusammengebrochen ist und dessen Einbruchsform (Caldera) sich dann mit Wasser gefüllt hat. Im Waimangu Volcanic Valley konnte dann bei einer längeren Wanderung eine große Palette vulkanischer Erscheinungen aus nächster Nähe beobachtet werden: brodelnde Kraterseen, schwefelhaltige Gasaustritte, heiße Quellen im Flusslauf und ein großartiges Farbenspiel bei den Sinterterrassen, um nur einige Beispiele zu nennen. Klar, dass die Kameras keine Ruhepause bekamen. Übernachtungsziel war dann Roturua, eine Stadt, die sich durch ihren permanent vorhandenen Schwefelgeruch „auszeichnet".

Weiter ging es mit dem Tagesziel der Stadt Tauranga. Doch schon nach kurzer Fahrt unternahm die Gruppe eine Wandertour durch einen nahegelegenen Redwood Forest, der zusätzlich noch eine große Anzahl beeindruckender Farnbäume enthielt. Nach einem kurzen Abstecher zu den Okrer Waterfalls nahm die Gruppe dann an einer geführten Tour durch eine Plantage mit Kiwifrüchten teil (360° Kiwi). Hier erfuhr sie viel Wissenswertes über den Anbau, die Zucht und den Export der Früchte. Besonders gefallen hat eine Kiwi-Verkostung direkt vor Ort in der Plantage. Angekommen in Tauranga, fuhr die Gruppe sofort weiter zum Mt. Maunganui, einem Vulkan im unmittelbaren Küstenbereich. Man kann ihn entweder besteigen (herrliche Aussicht auf Tauranga) oder umrunden und dabei viele Entdeckungen zur Entstehung machen (u.a. Muschelschichten in mehr als 10 m Höhe). Den Abschluss des Tages bildete ein wunderschöner Sonnenuntergang, bei dem man die weit im Meer gelegene Vulkaninsel White Island gut sehen konnte.

Themenschwerpunkt des nächsten Tages war die berühmte Coromandelküste mit all ihren landschaftlichen Schönheiten, so dass viele Stopps eingelegt werden mussten, u.a. auch wegen nahe vorbei schwimmender Delphingruppen. In der Ortschaft Coromandel unternahm die Gruppe eine Fahrt mit der Schmalspurbahn Driving Creek Railway. Mit Hilfe von Brücken, Tunnels und mehrerer Spitzkehren durch ein wieder angepflanztes Kauri-Waldgebiet erreicht man schließlich die Gipfelstation mit einer fantastischen Panorama-Aussicht auf die Coromandel-Küste. Nun musste sich die Gruppe beeilen, denn sie wollte unbedingt rechtzeitig am Hot Water Beach sein. Es handelt sich dabei um einen Strandabschnitt, der nur bei maximaler Ebbe begangen werden kann und wo man sich - wegen heißer Quellen im Untergrund - mit einem kleinen Spaten kleine Pools mit mehr als 30° C warmem Wasser graben kann. Ein warmes Erlebnis im neuseeländischen Winter. Bei der nächtlichen Weiterfahrt nach Auckland bot sich in diesem teilweise entlegenen Teil der Halbinsel erneut ein beeindruckender Blick auf den Sternenhimmel ohne Beeinträchtigung durch Lichtsmog.

Am letzten Tag des Aufenthalts erfolgte eine intensive Stadterkundung von Auckland. Sie begann mit einer Fahrt auf den Fernsehturm (Sky Tower), von wo aus sich ein großartiger Blick auf die Stadt bietet, auf deren Gebiet insgesamt sieben Vulkane (!!) liegen. Nach Erledigung von letzten Einkäufen in der Queen Street und in der Nähe des Hafens stand das Auckland Museum auf dem Programm. Hier konzentrierte sich die Gruppe zunächst auf die umfangreiche Vulkanismus-Abteilung (u.a. mit einem begehbaren Haus zur Simulation eines Vulkanausbruchs). In der Abteilung zur Maori-Kultur konnten u.a. wieder aufgebaute Versammlungshäuser besucht werden, so dass sich dabei ein gutes Abschluss dieses Aspekts ergeben hat. Am Abend fand nochmals eine Fahrt auf den Sky Tower statt, wobei sich jetzt die Vulkane als dunkle Inseln (geringe Bebauung) im Lichtermeer der Großstadt heraushoben.

Die Flugstrecke von Auckland nach Kuala Lumpur führte dann für einige Zeit über das australische Northern Territory. Bei teilweise wolkenfreiem Wetter bot sich für die Gruppe ein schöner Blick auf den roten Kontinent. Es war eine gute Gelegenheit, sich nach vielen und großartigen Eindrücken von Down Under zu verabschieden. Alle hofften in diesen Augenblicken: Man wird sich wiedersehen – See you!

Volker Huntemann

 

Weltraumwissen in Australien und Neuseeland erweitert

Langenzenner Gymnasiasten bei der Australian International Space School – Viel Beifall an der Napier Boys' High School in Neuseeland

 

 

Ende Juli 2014 fand wieder die Australian International Space School (AISS) statt, dieses Mal in der Millionenstadt Melbourne. Ziel der Veranstaltung ist es, Jugendliche verschiedener Nationen zur intensiven Beschäftigung mit Themen der Weltraumforschung, der Raumfahrt und der Astronomie in Kontakt zu bringen. Speziell in den Workshops wird besonderer Wert gelegt auf die Arbeit an gemeinsamen Fragestellungen und Projekten, die die Kooperations- und Teamfähigkeit stärken. Außerdem erhalten die Teilnehmer an dieser Veranstaltung viele Informationen über Australiens Beitrag an der Erkundung des Weltalls. Acht Schülerinnen und Schüler bzw. Alumni des Pluskurses „Satellitengeographie“ am Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn traten mit ihrem Lehrer StD Volker Huntemann die lange Reise nach Down Under an.

 

'Der erste Aufenthalt auf dem australischen Kontinent erfolgte in Perth, der einzigen Millionenstadt an der Westküste des Landes. Unmittelbar nach der Ankunft fand eine über 2 1/2stündige Fahrt zu einem im Outback gelegenen Observatorium statt, wo der australische Kollege Lance Taylor die Gruppe in die Sternbeobachtung und die Grundlagen der Weltraum-Fotografie einwies. Alle Teilnehmer sprechen noch heute mit Begeisterung von den atemberaubenden Eindrücken dieser beiden Nächte, in denen sie u.a. auch Sternhaufen genauestens beobachten konnten, die mehrere Millionen Lichtjahre entfernt sind.

 

Gleich nach der Landung in Melbourne wurde die Gruppe durch den Direktor der AISS, Greg Talbot, begrüßt. Den Teilnehmern wurde sofort klar, dass sie in den nächsten Tagen ein abwechslungsreiches und mit zahlreichen Höhepunkten versehenes Programm erwarten würde. Beim abendlichen Besuch des Melbourne Observatory lag der Schwerpunkt der Erläuterungen auf den Planeten Saturn und Mars. Außerdem wurde erläutert, wie die australischen Ureinwohner, die Aborigines, den Sternenhimmel zur Orientierung und zur Durchführung von Zeremonien benutzten.

 

In den nächsten Tagen standen zahlreiche Höhepunkte auf dem Programm, so z.B. eine ausführliche Erkundung im Melbourne Museum mit den Schwerpunkten Entwicklung des Lebens und plattentektonisch-geologische Entwicklung Australiens. Beim Aufenthalt in den Scienceworks lag der Schwerpunkt der besuchten Vorträge auf den Vorführungen der Bubble Show und der Lightning Show. In der Planetariumsshow wurden die Besonderheiten des Sternenhimmels der südlichen Hemisphäre und die Thematik der Schwarzen Löcher intensiv diskutiert. Weitere Themenschwerpunkte waren u.a. die geschichtliche Entwicklung der australischen Weltraumforschung, eine Übersicht über die Institute und Zentren der derzeitigen Forschungsschwerpunkte sowie Informationen über die Space Camp Aktivitäten.

 

Natürlich wurde der Aufenthalt auch zur Erweiterung der landeskundlichen Kenntnisse genutzt. Eine Fahrt auf der Great Ocean Road mit den 12 Aposteln (dabei handelt es sich mittlerweile nur noch um 8 so bezeichnete Felsformationen im Meer) stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch bei der nördlichsten Pinguin-Kolonie auf Philip Island, wo die Tiere bei ihrer abendlichen Rückkehr zu ihren Wohnhöhlen beobachtet werden konnten. Während der Dauer der Space School gab es auch immer wieder neue Impressionen von der Stadt Melbourne selbst. Die Gruppe erlebte sie als ein äußerst modernes und pulsierendes Zentrum der australischen Wirtschaft. Besonders beeindruckend war auch die immer noch andauernde Umwandlung der maroden Docklands der Stadt in moderne Stadtviertel mit einem hohen Wohn- und Freizeitwert.

 

Von der Metropolregion Melbourne ging es weiter zu den Vulkaninseln Neuseelands. Die Gruppe landete auf der südlichen Hauptinsel in Christchurch. Beim Besuch im Stadtzentrum war man überrascht, dass die Zerstörungen des Erdbebens im Jahr 2011 immer noch mehr als deutlich zu sehen sind. Von einer Funktion des Central Business District kann überhaupt keine Rede sein: Straßenzüge sind weiterhin gesperrt, schwer beschädigte Gebäude sind noch nicht abgerissen, andere Gebäude befinden sich im teilweisen Wiederaufbau. Eine Lösung zum teilweisen Erhalt des Geschäftslebens hat man darin gefunden, dass auf einem größeren freien Platz in der Nähe des ehemaligen Zentrums Schiffscontainer gestapelt worden sind, die nun für Banken, Restaurants und Geschäften als Notunterkunft dienen. Diese Notlösung wird „reStart Christchurch“ genannt ebenso wie die großzügig geplante Neustrukturierung des CBD, die sich die Gruppe in einer Ausstellung vor Ort erläutern ließ.

 

In intensiver Erinnerung geblieben ist auch die äußerst spannende Erkundung des Antarctic Center in Christchurch. Ein Aufenthalt in der Kältekammer mit natürlichen Bedingungen, wie sie in der Antarktis herrschen, gehörte dazu wie auch eine Fahrt im Hägglund in einer nachempfundenen antarktischen Landschaft auf dem Außengelände, die Fütterung der Pinguine und ein Besuch im 4-D-Kino. Bei der Weiterfahrt wurden verschiedene Robbenkolonien beobachtet, eine Robben-Kinder-Stube an einem Wasserfall besucht und eine längere Wanderung auf dem Queen-Charlotte-Track mit Blick auf den Marlborough Sound unternommen. Die Fährüberfahrt zur Hauptstadt Wellington auf der Nordinsel erfolgte dann bei durchaus windig markantem Wetter mit entsprechendem Seegang.

 

Nach einer Besichtigungs- und Erläuterungstour durch das neuseeländische Parlamentsgebäude, bei der auch die Erdbebensicherung des Gebäudes erläutert wurde, beschäftigte sich die Gruppe im Nationalmuseum Te Papa schwerpunktmäßig mit den kulturellen Einflüssen der Maoris und den zahlreichen interaktiven Darstellungen zum Thema Plattentektonik und Vulkanismus. Bei der Weiterfahrt Richtung Napier fuhr die Gruppe dann kilometerlang auf der Verwerfungslinie zwischen der australischen und der pazifischen Platte. Sie ist gekennzeichnet durch den schnurgeraden Verlauf eines Flusstals, das stark mit Schottern angereichert ist. Eine Zwischenstation wurde beim Pukaha Mt. Bruce Wildlife Center eingelegt. Dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht, auf dem großen Gelände seltene neuseeländische Vogelarten in ihrer gewohnten Lebensumgebung zu erhalten. Neben verschiedenen Arten des Kiwis ist man besonders stolz darauf, Heimat des einzigen weißen Kiwis zu sein.

 

Nach ihrer Ankunft in Napier, wurde die Gruppe zunächst durch den dortigen Kollegen Gary Sparks über das große Hawke's-Bay-Erdbeben von 1931 informiert. Von einem Aussichtspunkt konnten sehr gut die damaligen dramatischen Veränderungen des Küstenverlaufs nachvollzogen werden. Der Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt erfolgte gänzlich im Art Deco Stil, was seitdem eine echte touristische Attraktion darstellt, wovon man sich bei einem frühabendlichen Bummel überzeugen konnte. Ein echter Tour-Höhepunkt fand dann am Abend im Hawke's Bay Holt Planetarium statt, wo Gary Sparks, ein in ganz Neuseeland bekannter Astronom, fundierte Erläuterungen des Sternenhimmels über Neuseeland gab. In seinen Ausführungen bezog er auch die Sternbildinterpretation durch die Maoris mit ein.

 

An gleicher Stelle begrüßte dann am nächsten Morgen der Schulleiter der Napier Boys' High School, Ross Brown, die deutsche Gruppe. Er brachte seine Freude über den Kontakt zum Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Langenzenn zum Ausdruck und wünschte sich auch für die Zukunft entsprechende Kontakte. Im Anschluss daran bot sich für die Satgruppe die Möglichkeit, vor einer großen Anzahl von neuseeländischen Schülern zunächst über die Konzeption des Satkurses und später über ausgewählte Projekte der Gruppe zu berichten. Für die deutschen Schülerinnen und Schüler eine echte Herausforderung, die sie jedoch großartig meisterten. Die neuseeländischen Schüler bedankten sich am Ende der Ausführungen mit einem spontanen Haka (Kriegstanz der Maoris).

 

Auf ihrer Weiterfahrt Richtung Norden kam die Gruppe dann zunächst an den Lake Taupo, der einen Durchmesser von ca. 25 km besitzt und an dessen Rändern sich eine Vielzahl kleinerer Vulkane befinden. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Supervulkan über einem Hot Spot, dessen Vulkankegel zusammengebrochen ist und dessen Einbruchsform (Caldera) sich dann mit Wasser gefüllt hat. Im Waimangu Volcanic Valley konnte dann bei einer längeren Wanderung eine große Palette vulkanischer Erscheinungen aus nächster Nähe beobachtet werden: brodelnde Kraterseen, schwefelhaltige Gasaustritte, heiße Quellen im Flusslauf und ein großartiges Farbenspiel bei den Sinterterrassen, um nur einige Beispiele zu nennen. Klar, dass die Kameras keine Ruhepause bekamen. Übernachtungsziel war dann Roturua, eine Stadt, die sich durch ihren permanent vorhandenen Schwefelgeruch „auszeichnet“.

 

Weiter ging es mit dem Tagesziel der Stadt Tauranga. Doch schon nach kurzer Fahrt unternahm die Gruppe eine Wandertour durch einen nahegelegenen Redwood Forest, der zusätzlich noch eine große Anzahl beeindruckender Farnbäume enthielt. Nach einem kurzen Abstecher zu den Okrer Waterfalls nahm die Gruppe dann an einer geführten Tour durch eine Plantage mit Kiwifrüchten teil (360° Kiwi). Hier erfuhr sie viel Wissenswertes über den Anbau, die Zucht und den Export der Früchte. Besonders gefallen hat eine Kiwi-Verkostung direkt vor Ort in der Plantage. Angekommen in Tauranga, fuhr die Gruppe sofort weiter zum Mt. Maunganui, einem Vulkan im unmittelbaren Küstenbereich. Man kann ihn entweder besteigen (herrliche Aussicht auf Tauranga) oder umrunden und dabei viele Entdeckungen zur Entstehung machen (u.a. Muschelschichten in mehr als 10 m Höhe). Den Abschluss des Tages bildete ein wunderschöner Sonnenuntergang, bei dem man die weit im Meer gelegene Vulkaninsel White Island gut sehen konnte.

 

Themenschwerpunkt des nächsten Tages war die berühmte Coromandelküste mit all ihren landschaftlichen Schönheiten, so dass viele Stopps eingelegt werden mussten, u.a. auch wegen nahe vorbei schwimmender Delphingruppen. In der Ortschaft Coromandel unternahm die Gruppe eine Fahrt mit der Schmalspurbahn Driving Creek Railway. Mit Hilfe von Brücken, Tunnels und mehrerer Spitzkehren durch ein wieder angepflanztes Kauri-Waldgebiet erreicht man schließlich die Gipfelstation mit einer fantastischen Panorama-Aussicht auf die Coromandel-Küste. Nun musste sich die Gruppe beeilen, denn sie wollte unbedingt rechtzeitig am Hot Water Beach sein. Es handelt sich dabei um einen Strandabschnitt, der nur bei maximaler Ebbe begangen werden kann und wo man sich - wegen heißer Quellen im Untergrund - mit einem kleinen Spaten kleine Pools mit mehr als 30° C warmem Wasser graben kann. Ein warmes Erlebnis im neuseeländischen Winter. Bei der nächtlichen Weiterfahrt nach Auckland bot sich in diesem teilweise entlegenen Teil der Halbinsel erneut ein beeindruckender Blick auf den Sternenhimmel ohne Beeinträchtigung durch Lichtsmog.

 

Am letzten Tag des Aufenthalts erfolgte eine intensive Stadterkundung von Auckland. Sie begann mit einer Fahrt auf den Fernsehturm (Sky Tower), von wo aus sich ein großartiger Blick auf die Stadt bietet, auf deren Gebiet insgesamt sieben Vulkane (!!) liegen. Nach Erledigung von letzten Einkäufen in der Queen Street und in der Nähe des Hafens stand das Auckland Museum auf dem Programm. Hier konzentrierte sich die Gruppe zunächst auf die umfangreiche Vulkanismus-Abteilung (u.a. mit einem begehbaren Haus zur Simulation eines Vulkanausbruchs). In der Abteilung zur Maori-Kultur konnten u.a. wieder aufgebaute Versammlungshäuser besucht werden, so dass sich dabei ein gutes Abschluss dieses Aspekts ergeben hat. Am Abend fand nochmals eine Fahrt auf den Sky Tower statt, wobei sich jetzt die Vulkane als dunkle Inseln (geringe Bebauung) im Lichtermeer der Großstadt heraushoben.

 

Die Flugstrecke von Auckland nach Kuala Lumpur führte dann für einige Zeit über das australische Northern Territory. Bei teilweise wolkenfreiem Wetter bot sich für die Gruppe ein schöner Blick auf den roten Kontinent. Es war eine gute Gelegenheit, sich nach vielen und großartigen Eindrücken von Down Under zu verabschieden. Alle hofften in diesen Augenblicken: Man wird sich wiedersehen – See you! Volker Huntemann

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