Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn
Naturwissenschaftlich-Technologisch und Sprachlich
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WBG – Umweltschule

Hurra, das WBG hat es auch im Schuljahr 22/23 geschafft, sich als Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule zu qualifizieren. Unsere Themen waren „Weniger Müll am WBG“ und „Nachhaltiger Konsum – ökologische und soziale Verantwortung“. Viele Aktionen hierzu wurden von der Umwelt-AG und der ganzen Schulfamilie durchgeführt. Damit konnten wir sogar eine 2*- Auszeichnung erlangen. Auch im aktuellen Schuljahr haben wir uns beworben. Die AG Umwelt hofft auf Unterstützung bei ihrem Ziel, dass das WBG noch umweltbewusster und nachhaltiger wird.

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Mitglieder der letztjährigen und aktuellen AG Umwelt mit Herrn Benker und den Mitgliedern der Steuergruppe Umweltschule Frau Junge, Herr Dr. Kleefeld und Frau Schönberger sowie Frau Reinhart

 

Das WBG ist Umweltschule!

Im Schuljahr 21/22 machte sich ein kleines Schülerteam um Frau Volkamer auf den Weg, das WBG umweltbewusster zu machen. Mit den zwei Themenbereichen „Nachhaltiger Konsum – ökologische und soziale Verantwortung“ und „Schüler*innen als Multiplikator*innen, Q12 und 6. Klassen“ bewarb sich das WBG im Herbst 2021 für den Titel Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule. Mehrere Aktionen wurden von der AG Umwelt initiiert und umgesetzt: Ein tolles Projekt war z.B. die besondere Unterrichtsstunde, in der die Mitglieder der AG in den 6. Klassen zu den Themen Mobilität, Ernährung sowie Müll und Recycling sensibilisierten. Im zweiten Halbjahr wurde der Verkauf umweltfreundlich produzierter Hefte angestoßen, die neben fair produzierten Artikeln beim Verkauf der AG Fair Trade in einer Pause in der Woche angeboten wurden. Auch im regulären Unterricht bauten Lehrkräfte interessante Projekte ein, wie z.B.  „Plastikfasten“ im Religionsunterricht oder „Plastikpiraten“ im Geografieunterricht, sodass der Gedanke Umweltschutz weit über die Mitglieder der AG hinaus in die ganze Schulfamilie hineingetragen wurde.

Wir freuen uns, dass das Engagement der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer von Schulleitung und Elternschaft unterstützt wurde und nun zur Auszeichnung durch das Gremium geführt hat.

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Schülerinnen der AG Umweltschule und der AG Fair Trade mit Schulleiter Herrn Benker,
sowie den aktuell zuständigen Lehrer*innen Frau Reinhardt, Frau Junge und Herrn Dr. Kleefeld

Vortrag „Eisbär im Fischernetz - Plastik im Polarmeer, was geht uns das an?“

Vortrag von Birgit Lutz am WBGAm 12. Juni 23 war Birgit Lutz am WBG zu Gast und hielt für die 9. Jahrgangsstufe und die Q11 den Vortrag „Eisbär im Fischernetz - Plastik im Polarmeer, was geht uns das an?“

Birgit Lutz ist Journalistin, Buchautorin und hält zahlreiche Vorträge zu Umweltthemen. Sie ist seit Jahren als Reiseleiterin auf Segelschiffen in der Arktis unterwegs, wo sie überall auf enorme Mengen an Plastikmüll trifft. Sie hat ein Citizen-Forschungsprojekt am Alfred-Wegener-Institut für Meeresbiologie in Bremerhaven initiiert. Für dieses Forschungsprojekt dokumentiert, sammelt und katalogisiert sie mit der Unterstützung von Reisegruppen regelmäßig den Plastikmüll an unbewohnten Strandabschnitten Spitzbergens und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung des Themas und zum Kampf gegen Plastikmüll.

Plastik - ein haltbarer, hochwertiger Werkstoff, der oft nicht sinnvoll genutzt wird

Zunächst hat sie die schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den menschlichen Organismus aufgezeigt (z. B. Störungen des Hormonhaushalts oder Verstärken von ADHS durch hormonähnliche Substanzen im Plastik), das von Einwegplastik (insbesondere Getränkeflaschen), Kosmetikprodukten etc. stammt - pro Woche nimmt jeder Mensch im Durchschnitt die Menge an Mikroplastik auf, die einer Kreditkarte entspricht. Selbst in der Plazenta und Muttermilch ist inzwischen Mikroplastik nachweisbar.

Anschließend hat sie uns die schädlichen Auswirkungen des Plastikmülls auf die Umwelt, insbesondere die Tierwelt, vor Augen geführt. Viele Tiere verhungern, weil ihre Mägen voller Plastikmüll sind, außerdem verheddern sich viele Tiere im Plastik (Meerestiere, brütende Vögel) und sind verloren. Das Problem betrifft den gesamten Globus - es ist nachgewiesen, dass die entlegensten Strände in Spitzbergen, die teils noch nie von einem Menschen betreten wurden, mancherorts genauso stark verschmutzt sind wie die Strände der dichtbesiedeltsten Regionen der Erde. Selbst in den tiefsten Tiefseegräben der Ozeane (Marianengraben) findet man inzwischen Plastik. Es ist unmöglich, die Plastikpartikel, wenn sie stark zerrieben werden, jemals wieder restlos zu entfernen.

Doch Plastik ist auch sehr klimaschädlich, da während des gesamten Lebenszyklus CO2 freigesetzt wird (Herstellung, Transport, Zerfall in Mikroplastik) - Plastik ist aktuell für 11 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Über 50 Prozent des gesamten Plastiks ist erst seit 2000 hergestellt worden - Tendenz steigend. Die Öffentlichkeit hat zumeist falsche, viel zu optimistische Vorstellungen von den Recyclingquoten - tatsächlich wird viel Plastikmüll nicht wiederverwertet, sondern einfach verbrannt („thermische Verwertung“), wodurch hochgiftiger Sondermüll (Filteranlagen) anfällt, der ähnlich zu atomarem Müll in Bergstöcken endgelagert werden muss. 

Der wichtigste Schritt ist also die Reduzierung der Entstehung neuen Plastikmülls. Birgit Lutz gibt uns zahlreiche Tipps mit auf den Weg, was jede*r einzelne von uns tun kann:

Was kann jede*r einzelne tun?

  • Bewusst konsumieren, so gut wie möglich auf Plastik verzichten
  • Recycling und Kreislaufwirtschaft fördern
  • Kosmetikartikel: Feste Shampoos, Duschseifen, feste Zahnpasta verwenden, die biologisch abbaubar und frei von Mikroplastik sowie Plastikverpackungen sind
  • Kleidung: Auf Kunstfasern verzichten, Naturfasern verwenden
  • Beim Waschen von Kunstfasern Spezial-Wäschebeutel verwenden, die die beim Waschvorgang gelösten Fasern zurückhalten (werden von den Kläranlagen meist nicht ausgefiltert)
  • Haushalt: beim Neukauf auf Plastik verzichten (Holzbretter und Baumwolllappen statt Kunstfasern / Kunststoff verwenden, Wachstücher statt Frischhaltefolie verwenden,
  • unverpackt einkaufen
  • Mit der App „CodeCheck“ Inhaltsstoffe von Produkten überprüfen

 

Sammeln und Katalogisieren von PlastikmüllSammeln und Katalogisieren von Plastikmüll durch Reiseteilnehmer*innen für das Alfred-Wegener-Institut,
mit freundlicher Genehmigung von Birgit Lutz

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