„Ein Teil von uns“ von Kira Gembri

Verliebt in Down Under

Nia ist anständig, zielbewusst, geht keine Risiken ein und lebt in der ständigen Angst, ihre strengen Eltern zu enttäuschen.

Aaron dagegen ist sarkastisch, ironisch und würde sich gerne Hals über Kopf in Risiken stürzen, Grenzen austesten und Abenteuer erleben, aber seit seine Nieren aufgehört haben zu arbeiten, kann er kaum Treppen steigen.

Keiner von beiden würde denken, dass ein einziger Tag ihr ganzes Leben verändern und sie für immer miteinander verbinden wird. Denn Aaron erhält Nias Niere, da ihre Tante, der sie die Niere eigentlich spenden wollte, bei der OP gestorben ist. Seitdem bereut Nia die Spende und für Aaron bleibt die Niere ein Fremdkörper. Als er dieses Gefühl nicht mehr aushält, beschließt Aaron mit Nia nach Australien zu fahren und das geerbte Haus ihrer Tante zu besuchen. Klar, dass zwischen „Prinzessin Antonia von und zu Berühr-mich-und-es-knallt" und Mr. „Ich-bin-so-scharf-wie-Cayennepfeffer" Streit vorprogrammiert ist.

Doch die Zeit am Ende der Welt verändert beide und sie müssen erkennen, dass sie gar nicht so verschieden sind wie gedacht. Und als dann auch noch die Liebe ins Spiel kommt, wird die Reise nach Down Under für sie zum Abenteuer ihres Lebens.

Leichte Sprache mit ernstem Inhalt

Wie schon das verspielt-kitschige Cover verspricht, ist die Geschichte, trotz dem schwierigen Thema einer Organtransplantation und ihrer Folgen, leicht und flüssig zu lesen. Der Sarkasmus und erfrischend lockere Stil verharmlosen das Thema aber nicht, sondern sind ein Versuch Aarons, mit seiner schwierigen Situation fertig zu werden. Und das erleichtert es auch dem Leser, mit seiner Krankheit umzugehen.

Das Buch erzählt die wunderschöne Liebesgeschichte zweier junger Erwachsener, die Hürden überwinden, sich selbst kennenlernen und die Liebe finden. Dabei rutscht es jedoch nie in eine kitschige Liebesschnulze ab, sondern beschreibt facettenreich die Realität mit ihren Streits, Problemen, Versöhnungen, Lösungen und natürlich der jungen Liebe.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Nias und Aarons Perspektive erzählt, sodass der Leser einen guten Einblick in die Gefühle der beiden erhält und viel über ihre Gedanken erfährt. Außerdem kann man sich dadurch die Situationen besser vorstellen, da sie nicht subjektiv von der Hauptperson, sondern von zwei verschiedenen Protagonisten beschrieben werden.

Ein Buch zum Träumen und Nachdenken

Die Geschichte lädt den Leser dazu ein, von Urlaub, Australien und der Liebe zu träumen. Gleichzeitig beginnt man aber auch darüber nachzudenken, wie wertvoll das Leben und die Gesundheit und wie klein unsere Alltagsproblemchen eigentlich sind.

Insgesamt finde ich das Buch sehr lesenswert und würde es jedem weiterempfehlen, da es das Leben in all seinen Höhen und Tiefen wunderbar beschreibt und einem die Augen dafür öffnet, wie wertvoll es ist.