Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn
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„Gelöscht“ von Teri Terry

GeloeschtDystopie des Jahres 2054

Kyla wurde geslated, das heißt, ihre Erinnerungen wurden gelöscht. Slating ist eine Maßnahme der Regierung, um gegen Terrorismus unter Jugendlichen vorzugehen. Die Jugendlichen, die nach dem Slating nichts mehr von ihrer vorherigen Persönlichkeit besitzen, sollen somit die Chance haben, ein zweites besseres Leben zu führen und wieder in die Gesellschaft integriert zu werden. Doch Kyla ist anders. Immer wieder suchen sie Albträume heim und sie kann sich bruchstückhaft an ihre Vergangenheit erinnern. Das darf in einer Gesellschaft, die durch Kontrolle und Überwachung geprägt ist, jedoch niemand erfahren. Wem kann sie überhaupt noch vertrauen? Warum verschwinden immer wieder Menschen ohne Erklärung? Zusammen mit dem ebenfalls geslateten Ben begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, doch sie muss vorsichtig sein, denn sonst könnte sie die Nächste sein, die verschwindet.

Packende Geschichte mit überzeugenden Charakteren

Die Geschichte ist von Anfang an spannend und wirkt realistisch, denn die Autorin hat die von ihr erzeugte Welt gut durchdacht, alles scheint schlüssig und aufeinander abgestimmt. Auch die Idee des Slatings ist einzigartig und wird im Buch gut umgesetzt. Durch den angenehmen und anschaulichen Schreibstil der Autorin liest sich die Dystopie sehr leicht und flüssig. Dem Handlungsstrang kann man immer gut folgen, trotz einiger abrupter Zeitsprünge von ein paar Tagen. Ansprechend sind auch die unvorhersehbaren Wendungen im Buch, die es schaffen, die Spannung durchgehend aufrecht zu halten. Am besten ist hierbei das überraschende Ende. Auch Kylas Träume, in denen sie Bruchstücke ihrer Vergangenheit erfährt, sind sehr gelungen und machen die Geschichte noch packender.

Kyla führt den Leser in der Ich-Perspektive durch die Geschichte, wodurch ihre Gefühle sehr anschaulich und ihre Handlungen nachvollziehbar sind. Generell fällt es nicht schwer, sich mit ihr zu identifizieren, da sie, wie auch die anderen Charaktere, mit Sorgfalt von der Autorin beschrieben wird. Beinahe jede Figur hat mehr Seiten, als am Anfang des Buches zu erkennen war und durchläuft eine überzeugende Wandlung.

Einzig die Liebesgeschichte zwischen Ben und Kyla ist nicht überzeugend gelungen. Sie entwickelt sich viel zu schnell und ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Zwischen den beiden fehlt einfach das Knistern.

Glaubwürdige Zukunftsvision

Insgesamt ist das Buch sehr gut gelungen und auf jeden Fall lesenswert. Es überzeugt durch eine fesselnde Handlung, vielschichtige Charaktere und reichlich unvorhergesehener Wendungen. Vor allem der Cliffhanger am Ende macht Lust, den zweiten Band der Trilogie zu lesen.

 

Nicola Fischer Q11

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